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Persönliche Vorraussetzungen für Mobbing-Täter
- idealisiertes Selbstbild, sehen sich als dominant, tapfer und erfolgreich
- bisweilen hohe Popularität
- selbstzufrieden
- oftmals körperlich überlegen
- geringe soziale Verhaltensweisen und Empathie
- wenig Unsicherheiten
- wenig Ängstlichkeit
- das Eigeninteresse ist größer als moralische Bedenken
- personenfixierte Problemsicht - die Person
ist das - Problem. Ist die Person weg, habe ich keine Problem mehr - offene und faire Konfliktaustragung wird als Risiko empfunden
- Herbeiführung eines billigen Triumphs
- Intoleranz gegenüber Andersartigkeit oder Schwächen
Die Vorwürfe der Mobing-Täter über Mobbingbetroffene sind meist identisch:
Der/die andere kleidet und bewegt sich uncool. Alles was er/sie sagt ist nur noch peinlich. Etwas mehr Körperpflege wäre wohl angebracht.
Der/die andere will immer nur bei den Lehrern schleimen, deswegen meldet er/sie sich so oft. Der/die spielt sich mit seinem/ihrem Wissen immer in den Fordergrund.
Er/sie hält sich für etwas Besseres und will deswegen nicht mit uns reden.
Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen – doch ein Mobbingbetroffener wird besonders genau beobachtet und abgeurteilt. Läßt er/sie die Archillesferse erkennen, kann der Mobber loslegen und sich selbst damit erhöhen.
Der/die Mobber wollen immer cool sein und die Anerkennung aller –deshalb trauen sie sich nicht auf die Seite eines Schwächeren zu stellen.
Folgende Hintergründe wurden genannt, um Mobbing einzuleiten:
- Langeweile
- die Person steht ganz unten in der Hierarchie
- man weiß nicht so recht über was man sich unterhalten soll
- über jemanden ablästern kann man immer, das vereint (Gruppengefühl)
- Lachen auf Kosten anderer
- Wenn Zuschauer passiv reagieren, wirkt das als Einverständnis
- Missbilligung, ohne etwas dagegen zu tun, verleiht ein Gefühl von Macht
- dazu kommt die entsprechende Situation: eine gute witzige etwas übermütige Stimmung
- bringt Spannung und Abwechslung in den Schulalltag
- Rache an Schwächeren, wenn man selbst Opfer von Gewalt ist
- um vor dem anderen Geschlecht mit einem Witz Anerkennung zu finden
Mobber wollen dem Mobbingbetroffenen genau das entziehen, was sie für sich selbst verteidigen wollen:
Ansehen –Sicherheit –Handlungsfreiheit
Verborgene Motive des Mobbers
1. mein soziales Ansehen bzw. Status ist gefährdet!
- ich werde unwichtiger, keiner achtet mehr auf mich
- ich könnte mich lächerlich machen und blamieren
- der andere läuft mir evtl. den Rang ab durch seine unkonventionelle Art
2. meine Leistungen sind gefährdet!
- ich könnte ausgebootet, umgesetzt, die Klasse wiederholen, oder aus der Schule entlassen werden
- ich kann meine Arbeitsleistung nicht wie die anderen erbringen
3. meine Handlungs-und Entscheidungsfreiheit ist gefährdet!
- der/die andere will andauernd die Aufmerksamkeit der Lehrer
- es gibt unnötigen Aufwand zur Klärung
- der/die andere könnte mir auf die Schliche kommen und mich bloßstellen
4. Ich will mich sicher und anerkannt fühlen!
- ich bin in meiner Gruppe anerkannt, das soll auch so bleiben
- ich kann mich auf Kosten des/der anderen ins rechte Licht rücken
- lieber treten als getreten werden
frei nach:
www.Bullying.de (Katja Reschke und Tobias Hillmann) 2005
Horst Kasper „Streber, Petzer, Sündenböcke AOL-Verlag 2000